Brache ist eigentlich etwas Gutes in der Landwirtschaft. Der Boden erholt sich, die Mikroorganismen organisieren sich wieder neu - man spricht dann von Bodengare.
Nur wenn aus einer Weinbergbrache eine Brombeerwildnis wird und die Verbuschung beginnt, ist das keine Brache mehr. Die Stabilität der Trockenmauern leidet unter dem wilden Bewuchs und natürlich ebenso die freiheitsliebenden Bewohner. Die Artenvielfalt geht deutlich zurück.
In einem bewirtschafteten, terrassierten Weinberg herrschen optimale Bedingungen für unterschiedlichste, auf trockene Standorte spezialisierte Pflanzen und deren vielfältige Bewohner, wie zum Beispiel den Wildbienen. Zudem leidet das Gesamtbild einer Weinberglage, wenn große Flächen verbuscht sind.
Mit viel Herz und noch mehr Hand haben sich am Samstag den 21.01.2023 am frühen Morgen 25 "Wengerter für ein Jahr" und freiwillige Helfer in einem 50 ar (5.000 qm) großen, stark verbuschten, terrassierten Weinberg in der Rosswager Halde getroffen. Mit dicken, schnittfesten Handschuhen gegen die Dornen der Brombeeren, Reb- und Astscheren, Sägen und Felghauen ging es an die sehr schweißtreibende Arbeit. Die Temperatur um Null Grad kam gerade recht.
Nun können wieder neue, zukunftsfähige Weinbergterrassen entstehen. Zug um Zug werden diese nun wieder mit widerstandsfähigen Reben bepflanzt. Wir beginnen bei den ersten 6 ar mit der Rebsorte Souvignier Gris. Ein fruchtig, nussiger, kräftiger, burgundischer Weißwein. Die gesamte Fläche soll bis 2028 wieder ganz bepflanzt sein. So lange blühen Blumen und Kräuter zur Regeneration des Bodens.
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