Rebbluete im Lembergerland
Blühende Weinberge

Die Rebblüte

Der Duft im Weinberg ist betörend. Immer der Nase nach. Überall duftet es üppig, leicht nach Honig und hellen Früchten. Eine tolle Jahreszeit für einen inspirierenden Abendspaziergang durch die Weinberge. Mit dem Blühen springt diese Schutzkappe ab und es erscheinen fünf Staubgefäße mit dem Stempel, gut sichtbar in der Mitte des Bildes. Das ist auch schon alles! Die Rebe bestäubt sich selbst, was mit dem Aufspringen geschieht. Der Stempel oder Fruchtknoten, jetzt noch etwa Stecknadelkopf groß, wächst dann heran und bildet eine Beere. Dies kann jedoch erst bei gemäßigten, zweistelligen Nachttemperaturen passieren. Alle Blüten gemeinsam an einer Rispe werden auch als Geschein bezeichnet. Wie viele Gescheine ein Weinstock hat, hängt davon ab, wie dieser den Winter überstanden hat oder auch wie die Nährstoff- und Wasserversorgung im Vorjahr war und zu guter Letzt -  wie viele Gescheine er mit dem Frühjahrsaustrieb angesetzt hat. Aber schon mit und nach der Blüte lassen sich erste Aussagen treffen, ob die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang gegeben sind. Denn es kommt darauf an, ob die selbst bestäubten Fruchtknoten auch wirklich zu Beeren heranwachsen oder schon rasch nach der Blüte abfallen. Der Wengerter nennt dieses Abfallen verrieseln. Der Name Riesling soll daher kommen, als eine Sorte die entsprechend anfällig ist. Durch Weiterzüchten robuster Stöcke ist der Riesling heute allerdings weniger empfindlich. Wünschenswert ist warmes, trockenes Wetter. „Wenn der Wengerter während der Blütezeit nachts unter dem Weinstock schlafen kann, wird’s richtig“, sagt eine alte Wengerter-Regel. Dann ist ein Weinberg in wenigen Tagen durchgeblüht. Ist es jedoch kalt und nass, zieht sich die Blüte länger hin und die Verluste durch Verrieseln werden deutlich stärker. Allerdings, allzu heiß und allzu prallsonnig sollte es auch nicht sein, dann macht der Weinstock nämlich „hitzefrei“, was auch zu gewissen Verrieselungen führen kann. Dies als eine kleine Perspektive aus der Sicht unserer Wengerter während der Blüte. Unsere Weinempfehlung zur Weinblüte ist unser lässiger ROSS Rosarot 
Pflege und Aufzucht von Jungreben
Blatt-Wurzel-Verhältnis

Pflege und Aufzucht von Jungreben

"Über die Entwicklung der Jungreben entscheidet die Güte der Pfropfreben, die Sorgfalt der Pflanzung und vor allen Dingen die Pflege im ersten Jahr." Was ist alles zu tun? Frisch gepflanzt, kurz vor dem Austrieb. Hier sieht man noch gut die Wachsschicht die die Veredlungsstelle zwischen Wurzelrebe und Edelrebe schützt. Früher beließ man zwei bis drei Triebe, heute lässt man in der Regel nur einen Trieb stehen. Edelreben werden daher von den vielen Trieben, die sich auf dem Pfropfkopf entwickeln, alle bis auf einen Treib ausgebrochen. Warum macht man das? Durch diese Maßnahme wird das Längenwachstum des einen Triebes so gefördert, dass im nächsten Frühjahr meistens schon auf Stammhöhe angeschnitten werden kann. Dies ergibt einen schönen geraden Stamm aus einem Stück, der es ermöglicht, früh Fruchtholz anschneiden zu können. Das Ausbrechen auf einen Trieb erfolgt so früh wie möglich. Sobald die ersten Triebspitzen die Abdeckschicht durchstoßen, beginnt man mit der Arbeit. Das Abdeckmaterial wird vorsichtig mit den Fingern entfernt und alle Triebe, die sich am Pfropfkopf zeigen, werden bis auf einen entfernt. Man lässt nur denjenigen stehen, der sich aus dem Achselauge entwickelt, weil dieser die senkrechte Verlängerung der Wurzelstange darstellt und später einen völlig geraden Stamm ergibt. Es wird also nicht der Trieb belassen der bereits am längsten ist, sondern der, der den günstigsten Stamm ergibt. Unsere Weinempfehlung für den Ausflug zum "Jungfeld": ROSS Blanc de Noir  
Was blüht denn da?
Blühende Weinberge

Was blüht denn da?

Was blüht denn da in den Weinbergen im Steillagenkollektiv des Lembergerlands? "Mutige gestalten die Zukunft" ist das Motto der Crowdfunding Plattform Startnext. Das passt ebenso auf die Grundidee einer Genossenschaft oder die des Steillagenkollektivs. Gemeinsam die Zukunft gestalten, die Welt auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten und letztendlich: handeln. So kamen zusätzlich über die Beteiligungen beim Crowdfunding 5.002,00 EUR zusammen, die bereits in 2.500 Blühpflanzen, vier Feigenbäume, 10 Mandelbäume, zwei Weinbergpfirsichbäume und 2.000 qm Blühwiese umgesetzt wurden. Unsere Wengerter waren fleißig und bedanken sich mit blühenden Weinbergen bei Euch. Die gewöhnliche Kuhschelle ist eine typische Trockenpflanze und liebt kalkreiche Böden. Speziell die Hummeln freuen sich über diese Pflanze. Die Fetthenne ist eine genügsame Pflanze für ganz trockene Standorte, die den ganzen Sommer blüht und sich selbst bei hohen Temperaturen noch wohlfühlt. Sie wird geliebt von der zweifarbigen Schneckenhausbiene und vom Apollofalter.    Lavendel freut unser Auge, unser Herz - sein Duft inspiriert uns, ebenso sind die Schwarze Holzbiene und viele Hummelarten echte Lavendelfans. Die intensiv duftenden Blüten des Lavendels sind für Nektarsammler äußerst attraktiv, aber für viele Plagegeister mit empfindlichen Näschen abschreckend. Die bekannteste Anwendung ist die von Lavendelkissen im Kleiderschrank gegen Motten, aber auch Stechmücken, Fliegen und Läuse hält Lavendelöl fern. Wir feiern den kommenden Sommer... mit dem passenden Wein und La vie en rose von Edith Piaf. ROSS Rosarot  *** La vie en rose.Leben in pink. Es ist ein Stück vom Glück in mein Herz eingedrungen. Den Grund dafür kenne ich.  Du bist es für mich, ich für dich im Leben.Du hast es mir gesagt, du hast es fürs ganze Leben geschworen.  Und seit ich dich erblickt habe, seitdem spüre ich in mir mein Herz, das schlägt.
Was ist eigentlich Extrakt?
Extrakt

Was ist eigentlich Extrakt?

Extrakt im Wein. Das versteckte Qualitätsmerkmal. Unter Extraktion versteht man das Herauslösen von Duft- und Wirkstoffen aus organischen Materialien durch Wasser, Alkohol oder Öl. Dies begegnet uns beispielsweise täglich beim Kaffeekochen. Durch das heiße Wasser wird Farbe, Duft und Geschmack aus dem Kaffeepulver extrahiert. Beim Wein wird üblicherweise der Gesamtextrakt definiert, also alles was übrig bleiben soll, wenn alle flüchtigen Stoffe verdampft werden - also Farbstoffe, Mineralien, Gerbstoffe. Eben alles was je nach Witterungsverlauf bei der Reife in den Traubenbeeren eingelagert wird. Trockene Jahre bringen deshalb weniger extraktreiche Weine, dem wichtigsten Qualitätsmerkmal beim Wein. Dieser bewegt sich bei deutschen Weinen zwischen 15 und 30 gr. je Liter. Der Extrakt steht bei der Wein-Beurteilung zusammen mit dem Alkohol und dem Zucker für den Köper des Weines. Körperreich ist ein Attribut, das der Mensch für sich selbst eher zu vermeiden sucht, beim Wein hingegen führt es meist zu Komplimenten. Gemeint ist der sehr subjektive Eindruck, der aufgrund des Zusammenwirkens aller Wein-Inhaltstoffe als vollmundig, füllig, stoffig, rund oder voluminös beschrieben wird. Diese trigeminale Empfindung wird auch als ein "Maul voll Wein" beschrieben, international auch mouthfeel. Dabei spielt der Alkohol eine maßgebliche Rolle, denn dieser steht hauptsächlich für einen scharfen oder bitteren Geschmacks-Eindruck. Unter Mundgefühl versteht man alle Eindrücke in der Mund- und hinteren Nasenhöhle, die kein Geruch und kein Geschmack sind. Diese werden von den Enden den Trigeminusnervs erfasst, der in unserer Gesichtsregion eine Vielzahl von sensorischen und motorischen Funktionen inne hat. Er bedient Augen, Nase und Mundhöhle. Die trigeminale Wahrnehmung im Mund- und Nasenraum wird auch als der chemische Sinn des Menschen bezeichnet. Er meldet also aus dem Mundraum an das Gehirn - heiß oder kalt, feucht oder trocken, ölig oder staubig aber auch Eindrücke wie durstlöschend oder erfrischend und für alle im Getränkebereich ganz wichtig - prickelnd. Der Trigeminus ist auch dafür verantwortlich, dass alkoholfreier Wein als schal oder fade wahrgenommen wird. Ihm fehlt dabei schlicht die gewohnt Schärfe des Ethanols. Dies kann teilweise durch Zugabe von Kohlensäure ersetzt werden. Das passende Frühlingsgetränk zum Thema: ROSS Sparkling unplugged  
Reben biegen (historisch: gerten)
Flachbogen

Reben biegen (historisch: gerten)

Ein März-Update aus dem Weinberg.Der Rebschnitt ist geschafft, nun folgt das Biegen und Binden. Die Rebe ist eine rankende Pflanze, deshalb benötigt sie für das Wachstum Unterstützung - beispielsweise in Form eines Drahtrahmens. Die angeschnittene Fruchtrute wird über den dafür vorgesehenen Draht gebogen und anschließend am Drahtrahmen festgebunden. Vor dem Rebschnitt Nach dem Rebschnitt Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen - die gängigste Methode ist die Halbbogenerziehung. Hierbei wird die Fruchtrute über den ersten Draht gebogen und am zweiten, unteren Draht mit einem Bindedraht oder einem Stück Weidenrute angebunden. Dieser Vorgang ist natürlich sehr arbeits- und zeitintensiv. Anbinden mit Weide Anbinden mit Bindedraht Doch warum macht man sich diese Mühe, wenn der Trieb doch eigentlich auch von ganz allein nach oben wachsen würden? Das liegt an der sogenannten Apikaldominanz. Die Rebe ist ein Lianengewächs und bestrebt, möglichst in die Höhe zu wachsen. Deshalb versorgt sie die Augen (Knospen) am Ende der Fruchtrute mit den meisten Nährstoffen um schnell voranzukommen. Durch das Biegen über den Draht entlang wird die Apikaldominanz gebrochen und es entsteht ein Saftstau in der Rute, der dafür sorgt, dass alle Augen entlang der Fruchtrute relativ gleichmäßig Nährstoffe aufnehmen. Somit werden die späteren Triebe und auch die zukünftigen Trauben gleichmäßig versorgt. Dies bringt später eine hohe, gleichbleibende Traubenqualität. Flachbogen oder Pendelbogen, je nach Philosophie und Drahtrahmen. Hier sieht man wie die im Sommer gewachsene Fruchtruten durch das Biegen gleichmäßig gewachsen sind. Der Rebschnitt und das Entfernen des alten Rebholzes aus dem Drahtrahmen, sowie das Rebenbinden gehört zu den zeitaufwändigsten Arbeiten im Weinberg. Das Biegen erfordert weniger Fachwissen als der Rebschnitt und nicht so viel Kraft wie das Herausziehen des alten Holzes, aber dennoch Erfahrung und vor allem Geschick und Gefühl. Denn die beim Rebschnitt ausgewählten (ein oder zwei) Fruchtruten je Stock erweisen sich als recht brüchig. Dabei spielt auch die Witterung, insbesondere Feuchtigkeit eine große Rolle. Die Wengerter:innen gehen deshalb am liebsten bei feuchtem Wetter "ins Biegen". Beim "Krümmen" der Rute muss sehr behutsam vorgegangen werden, um ein Abbrechen zu vermeiden. Ein solches Missgeschick ist für dieses Weinjahr dann nicht wieder gut zu machen, da dann keine Ersatzrute zur Verfügung steht an der die Trauben wachsen können. Der Verlust beträgt je nach Rebsorte etwa drei bis vier kg Trauben, also ca. drei Flaschen Wein. Früher war es üblich, dass die Wengerterinnen das Rebenbinden übernahmen. Ausgerüstet mit einem Bündel gut gewässerter Weidenruten und einem speziellen kleinen, scharfen Messer mit gekrümmter Klinge, waren die „Heften-Weiber“ im März und April mit dem Biegen und Anbinden tausender Fruchtruten beschäftigt. Auch wenn die Arbeit eher nach reinster Erholung in frühlingsfrischer Luft aussieht - es ist absolute Sorgfalt und Eile geboten, denn die Bindearbeiten sollten vor dem ersten Austrieb der Reben Mitte April beendet sein. Der Arbeitszeitbedarf beträgt bis zu 40 Stunden für einen Hektar. Dabei werden bis zu 20.000 Bindungen angebracht. Neben dem natürlichen Material wie Weide oder Kordel, stehen für diese Arbeit nun auch Materialien aus Draht und Kunststoff und dafür taugliche Hilfsmittel wie Bindezangen zur Verfügung. Dadurch verringert sich der Arbeitszeitbedarf und die Materialkosten. Im Steillagenkollektiv sind jedoch nur natürliche, abbaubare Bindematerialen erlaubt. Der passende Wein zum Frühling und Biegen: ROSS Weisser Schwan
Der Rebschnitt
Altes Holz

Der Rebschnitt

Die eigentliche Rebkultur begann, als vor einigen hundert Jahren der Mensch lernte, die Reben zu schneiden. Die Kunst des Schnittes ist angeblich einem Esel zu verdanken: die Überlieferung berichtet, dass sich der Esel in einem futterarmen Winter in einem Weinberg durch Abfressen der einjährigen Triebe bis auf kurze Stummel sättigte. Auf den abgefressenen Stummeln wuchsen dann im nächsten Jahr Triebe mit den herrlichsten Trauben. Das Schneiden der Reben scheint in den Anfängen der Rebkultur nicht nur eine weinbautechnische Maßnahme, sondern auch eine kultische Handlung gewesen zu sein, denn Romulus verbot seinen Römern, den Göttern Wein von ungeschnittenen Reben zu opfern. Die Realistik der Römer kommt andererseits wieder zum Ausdruck, wenn man ihre Bemühungen des Rebschnitts liest: dieser sollte - genau wie heute noch - dazu dienen, viele Trauben zu erzeugen, aber in einem so begrenztem Maße, dass der Schnitt im nächsten Jahr nicht gefährdet und die Rebe möglichst alt würde. Rebe nach dem Rebschnitt Warum Reben schneiden?Von Natur aus ist die Rebe ein Lianen-Gewächs, das an Stämmen hoch klettert und seine Triebe über den Baumkronen ausbreitet. Solch wild treibende Rebstöcke bringen nur geringe Erträge und kleine, saure Trauben. Zur Erzielung wirtschaftlich ausreichender Erträge von guter Qualität, muss die Rebe durch den Schnitt in eine Kulturform gebracht werden, die auch arbeitstechnisch gute Möglichkeiten bietet. Der Schnitt bedeutet einen starken Eingriff in das Leben des Rebstockes. Er büßt an Lebenskraft und Lebensalter ein, er wird anfälliger gegen Frost und Krankheiten. Alle oberirdischen Stockteile, die älter als zwei Jahre sind, bezeichnet man als altes Holz. (Tragholz - Fruchtholz) Unter Tragholz werden einjährige Triebe auf zweijährigem Holz verstanden. Die Schnittregel lautet: fruchtbar sind einjährige Triebe auf zweijährigem Holz. Dies wird auch zahmes Holz genannt. Der Schnitt besteht aus dem Abschneiden der überflüssigen, einjährigen Trieben des zweijährigen Holzes, einer eventuellen Verjüngung durch Rückschnitt des alten Holzes und dem Anschnitt von Frucht- und Ersatzholz. Um Frucht anzusetzen, muss der Rebstock nicht nur ausreichend ernährt sein, sondern einen kleinen Überschuss an Assimilaten haben. Es kommt auf das richtige Blatt-Wurzel-Verhältnis an. Durch genügend altes Holz muss die Speicherung von Reservestoffen möglich sein, die im Frühjahr zur Blütendifferenzierung in den Knospen erforderlich sind. Zeitlich gesehen wird die Knospe, aus der sich der nächstjährige Trieb mit den Trauben entwickelt, im Vorjahr gebildet.Wissenswertes:  - Der Wein zum Rebschnitt: Württemberger Original -  Trollinger trocken - Im Frühjahr werden wir wieder eine Blühpflanzen - Pflanzaktion in unseren Steillagen/Kollektivweinbergen umsetzen. Unterstützt werden kann dies über eine Crowdfunding-Aktion unter www.startnext.com/steillagenkollektiv 
Von Bewuchs befreite Trockenmauer
Blühende Weinberge

Aus Gestrüpp wird wieder Weinberg

Brache ist eigentlich etwas Gutes in der Landwirtschaft. Der Boden erholt sich, die Mikroorganismen organisieren sich wieder neu - man spricht dann von Bodengare. Nur wenn aus einer Weinbergbrache eine Brombeerwildnis wird und die Verbuschung beginnt, ist das keine Brache mehr. Die Stabilität der Trockenmauern leidet unter dem wilden Bewuchs und natürlich ebenso die freiheitsliebenden Bewohner. Die Artenvielfalt geht deutlich zurück. In einem bewirtschafteten, terrassierten Weinberg herrschen optimale Bedingungen für unterschiedlichste, auf trockene Standorte spezialisierte Pflanzen und deren vielfältige Bewohner, wie zum Beispiel den Wildbienen. Zudem leidet das Gesamtbild einer Weinberglage, wenn große Flächen verbuscht sind. Mit viel Herz und noch mehr Hand haben sich am Samstag den 21.01.2023 am frühen Morgen 25 "Wengerter für ein Jahr" und freiwillige Helfer in einem 50 ar (5.000 qm) großen, stark verbuschten, terrassierten Weinberg in der Rosswager Halde getroffen. Mit dicken, schnittfesten Handschuhen gegen die Dornen der Brombeeren, Reb- und Astscheren, Sägen und Felghauen ging es an die sehr schweißtreibende Arbeit. Die Temperatur um Null Grad kam gerade recht. Nun können wieder neue, zukunftsfähige Weinbergterrassen entstehen. Zug um Zug werden diese nun wieder mit widerstandsfähigen Reben bepflanzt. Wir beginnen bei den ersten 6 ar mit der Rebsorte Souvignier Gris. Ein fruchtig, nussiger, kräftiger, burgundischer Weißwein. Die gesamte Fläche soll bis 2028 wieder ganz bepflanzt sein. So lange blühen Blumen und Kräuter zur Regeneration des Bodens. Hier geht’s zum Wein: https://www.lembergerland.de/products/novum-souvignier-gris-trocken?_pos=1&_psq=souvignier&_ss=e&_v=1.0     
Kräuter- und Blühpflanz-Aktion im Steillagenkollektiv
Blühende Weinberge

Kräuter- und Blühpflanz-Aktion im Steillagenkollektiv

„Unser Solidaritätsmodell Steillagenkollektiv für die terrassierten Steillagen im mittleren Enztal ist erfolgreich gestartet. Bereits mehr als 150 Paten haben sich ihre Terrasse bereits gesichert, eine super Resonanz“, so der Geschäftsführer der Lembergerland Kellerei Christian Kaiser. Die finanzielle Teilhabe der Paten ermöglicht den Kollektiv-Wengertern eine nachhaltige Bewirtschaftung. Dafür stehen gute Weine, der Erhalt und die Entwicklung des wertvollen Ökosystems - Weinbergterrasse und Trockenmauer. So regelt der Bewirtschaftungs-Kodex des Steillagenkollektivs auch die aktive Weinberg-Begrünung, Bepflanzung und Vermehrung standortspezifischer Beipflanzen. Kurz - ein lebendiger, gesunder Weinberg. Nun startet die erste Kräuter- und Blühpflanz-Aktion. Die 33 beteiligten Kollektiv-Wengerter werden in die 572 Terrassen fast 2.000 Setzlingen pflanzen. Es wurden 17 Arten an Kräuter- und Blühpflanzen sorgsam ausgewählt. Und so freuen sich jetzt Insekten und Spaziergänger zum Beispiel über die gewöhnliche Kuhschelle, das Frühlingsfingerkraut, den wilden Majoran, den Baskenstorchenschnabel, den echten Salbei, die Krautglockenblume bis hin zu Schwertlilie und Zimbelkraut.
Der Kodex der Kollektiv-Wengerter
Blühende Weinberge

Der Kodex der Kollektiv-Wengerter

Nachhaltig, naturnah, zukunftsgerichtet... Die 32 Wengerter des Steillagenkollektivs verpflichten sich, den Kodex des Steillagenkollektivs einzuhalten und zu leben. Neben dem Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft der terrassierten Steillagen ist die Etablierung von "lebendigen Weinbergen" das oberste Ziel der Gemeinschaft. Wir wollen keine Museumsweinberge schaffen, sondern aktiven Weinbau inmitten eines intakten und vielfältigen Ökosystem gestalten. Hierzu verpflichten sich die Wengerter auf die Ausbringung von Herbiziden und Insektiziden zu verzichten und schaffen durch Begrünungen und Beipflanzen zusätzlichen Lebensraum für Insekten, Eidechsen, Fledermäusen und vielen mehr. Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch die Wertschöpfung durch den Aufbau eines regionalen Wirtschaftskreislaufes in der Region zu halten. So werden wir beim Verzicht auf synthetischen Dünger nun auch durch die Stadtwerke Mühlacker unterstützt und so können wir unsere Weinberge mit Stickstoff, Phosphor und Kalium aus 100% natürlichen Bestandteilen und ohne mineralische Zusätze aus der Region versorgen.